Hurra! Am 12. April war es endlich soweit und Markus ist nach Kenia gekommen. Ganze fünf Wochen hatten wir nun Zeit, um das vielseitige Kenia zu erkunden.
Nairobi
Startpunkt des Urlaubs war natürlich Nairobi, die Stadt, in der ich lebe und arbeite. Hier konnten wir in einer Woche viel anfangen Wir sind zum Beispiel zu einem View-Point, von wo man eine tolle Aussicht über die Skyline Nairobis hat, waren Tretboot- und Kettenkarussellfahren, in Museen, mit anderen Freiwilligen auf Konzerten oder feiern und natürlich ganz viel essen und trinken. Außerdem waren wir im Little Bees, die Schule in der ich meinen Freiwilligendienst mache. Allerdings erst fünf Wochen später, nachdem wir herumgereist sind, weil dort erstmal 4 Wochen Schulferien waren.
View-Point: im Hintergrund der Uhuru-Park und die Nairobi-Skyline
Tretbootfahren im Uhuru-Park
Das KICC (Kenyatta Intenational Conference Centre)
Oben ist ein Hubschrauberlandeplatz, von dem aus man ne tolle Aussicht über die Stadt hat.
Oben ist ein Hubschrauberlandeplatz, von dem aus man ne tolle Aussicht über die Stadt hat.
Nairobi City-Centre: Immer viel los hier
Außerdem sind wir für einen Nachmittag meine Gastfamilie besuchen gegangen. Hier ein Bild von der Straße, in der ich wohne:
In dieser Straße lebe ich bei meiner Gastfamilie
Und in das City-Centre sind wir natürlich mit Matatus gefahren. Hier ein Bild vom "Spiked" - meinem Lieblingsmatatu:
"Spiked"-Matatu
Samburu Park
Nach einer Woche Aufenthalt in Nairobi sind wir dann auf unsere Reise aufgebrochen. Zuerst ging es für drei Tage in den Norden Kenias auf Safari im Samburu-Park. Die Landschaft dort ist wunderschön und es gab superviele Tiere zu sehen. Hier ein paar Bilder:
Sonnenaufgang im Samburu-Park
Samburu Park
Ein Termitenhügel
Elefanten
Impalas: Die männlichen Impalas (mit Hörnern) haben jeweils einen großen Harem mit weiblichen Impalas (ohne Hörner), um den sie kämpfen und den sie gegen andere Männchen verteidigen müssen.
Eine Netzgiraffe (hat ein anderes Muster als beispielsweise die Massai-Giraffe)
Ein Gepard
Eine Gazelle. Von der möchte ich nicht auf die Hörner genommen werden.
Ein Dikdik-Päärchen:
Zuerst habe ich diese kleinen süßen Tiere für Babyantilopen gehalten. Sind aber ausgewachsene Tiere. Ganz anders als bei den Impalas finden sich bei dieser Tierart ein Männchen und ein Weibchen zusammen, die dann den Rest ihres Lebens gemeinsam verbringen. Man sieht sie auch fast nur zu zweit herumlaufen.
Ein Erdmännchen (oder sowas ähnliches) Die haben beim Essen darauf gewartet, dass mal was vom Tisch runterfällt. Aber bei uns gabs nichts zu holen.
Giraffenantilopen. Man kann sich beinahe vorstellen, warum diese Tiere so heißen :)
Und ein paar Hornbills. Von denen gabs schätzungsweise unendlich viele im Samburu-Park.
Strauße
Und ein kleiner süßer Babylöwe. Kaum zu glauben, dass der mal gefährlich werden kann.
Mt. Kenya
Nach vielem Herumfahren, Tieregucken und Faulenzen im Samburu-Park erforderte der nächste Punkt auf unserem Reiseplan etwas mehr körperliche Anstrengung. Und so haben wir den Mt. Kenya bis zu einer Höhe von 3300 Meter bestiegen, wo wir die Nacht im Old Moses-Camp, eine Art Bergsteigerunterkunft, verbracht haben. Es war echt total anstrengend und dort oben war es ziemlich kalt, besonders für mich, da ich ja einen deutschen Winter übersprungen hatte und die Kälte überhaupt nicht mehr gewohnt war. Aber es hat sich total gelohnt, weil die Aussicht und die Natur dort einfach wunderschön war.
Aufstieg auf den Mt. Kenya
Fast am Ziel
Geschafft! Von unserer Unterkunft aus konnte man die Spitze des Mt. Kenyas sehen.
Diese ist sogar mit Schnee bedeckt.
Am nächsten Morgen
Lake Bogoria
Nach einem Abstieg, der viel schneller, sonniger und weniger anstrengend war als der Aufstieg, fuhren wir zum Lake Bogoria, der eher im Westen Kenias liegt. An diesem See tummeln sich viele Flamingos, da der See salzig ist und sich die Flamingos von dem Salz ernähren. Das Salz ist außerdem für ihre rosa Farbe verantwortlich. Außerdem gibt es hier heiße Quellen, in denen das Wasser richtig kocht und blubbert. Dort haben wir uns Eier gekocht, ganz viel entspannt und uns von den Anstrengungen auf dem Mt. Kenya erholt.
Lake Bogoria
Flamingos, so weit das Auge reicht
Die heißen Quellen. Von der Erdwärme erhitzt kocht hier das Wasser.
Man kann sich sogar Eier kochen, was wir auch gemacht haben. Hat gut geklappt.
Man kann sich sogar Eier kochen, was wir auch gemacht haben. Hat gut geklappt.
Hells Gate National-Park
Weiter gings zum Hells Gate. Dieser Nationalpark ist meiner Meinung schon was besonderes. Anders als bei anderen Safaris, bei denen man in einem Jeep sitzt, kann man hier nämlich mit dem Fahrrad herumfahren. So ist man mitten in der Natur drin. Außerdem finde ich, dass die Landschaft im Hells Gate sehr beeindruckend ist mit den ganzen Felsen und Schluchten. Diese sind wohl auch ein Modell für die Filme König der Löwen und Tomb Raider, wie ich gehört habe.
Die Radtour geht los
Ein Warzenschwein.Total lustig diese Tiere.
Nachdem sie einen ausgiebig angeguckt haben, erschrecken sie sich plötzlich, quiken und rennen weg. Nach ein paar Sekunden scheinen sie vergessen zu haben, wovor sie weglaufen, bleiben stehen, mustern einen wieder für einige Zeit, erschrecken sich nochmal, rennen weg usw. Das hätte ich mir stundenlang angucken können :)
Nachdem sie einen ausgiebig angeguckt haben, erschrecken sie sich plötzlich, quiken und rennen weg. Nach ein paar Sekunden scheinen sie vergessen zu haben, wovor sie weglaufen, bleiben stehen, mustern einen wieder für einige Zeit, erschrecken sich nochmal, rennen weg usw. Das hätte ich mir stundenlang angucken können :)
Die Schluchten. Hier sind wir ca. 3 Stunden herumgeklettert. Das war anstrengend, aber hat sich auch echt gelohnt. Es sah ziemlich klasse aus da unten.
Klettertour in den Schluchten
Nach einer langen Erholungspause haben wir uns dann wieder aufs Rad geschwungen und den Rückweg in Angriff genommen. Auch dabei haben wir wieder einiges gesehen:
Impalas im Sonnenuntergang
Giraffenfamily
Bei den Büffeln hatte ich nicht das Bedürfnis stehenzubleiben, sondern bin lieber ganz schnell weitergefahren. Wirken irgendwie unfreundlich auf mich
Kurz
vorm Ausgang haben wir noch ganz viele Baboons gesehen und beobachtet. Deren Verhalten
erinnert meiner Meinung nach teilweise an das des Menschen.
Kakamega Regenwald
Nachdem wir ziemlich viel Matatu gefahren sind, einen kurzen Zwischenstop in Kisumu am Viktoriasee gemacht und in Ahero übernachtet haben (In Ahero war ich im November mal im Workcamp), sind wir nach einer aufregenden Pikipikifahrt (Wir beide, der Pikipikifahrer, zwei Riesenrucksäcke und diverse Plastiktüten passen locker auf ein Motorrad) durch strömenden Regen abends in unserer Unterkunft im Kakamega Regenwald angekommen. Am nächsten Morgen sind wir um 5 Uhr aufgestanden und mit einem Guide im Dunkeln auf einen Berg im Regenwald geklettert, um von dort aus den Sonnenaufgang zu sehen. Danach sind wir ein bisschen im Regenwald herumgelaufen und haben verschiedene Bäume, Pflanzen und Tiere gesehen. Z.B. gibt es dort ganz viele Vögel und unterschiedliche Affenarten.
Sonnenaufgang überm Kakamega Regenwald
Auf dem Rückweg haben wir verschiedene Pflanzen gesehen...
...und Tiere.
Mittags sind wir dann mit einem Shuttlebus zurück nach Nairobi gefahren, wo wir abends ankamen. Als nächstes hatten wir geplant, die letzten 2 Wochen an der Küste zu verbringen. Nach einem Tag Erholungspause in Nairobi saßen wir dann auch schon wieder im Bus nach Mombasa und nach einer eintägigen Fahrt haben wir direkt den Anschlussbus nach Lamu genommen.
Lamu
Lamu ist eine Insel, die sich nördlich an der kenianischen Küste in der Nähe der somalischen Grenze befindet. Sie ist sehr arabisch und muslimisch geprägt. Wenn man irgendwo hinwill läuft man hauptsächlich durch kleine Gassen zwischen den Häusern oder am Hafen entlang. Es gibt nur sehr wenige Fahrzeuge hier, dafür ganz viele Esel. Wenn man irgendwo hinwill, läuft man, reitet auf einem Esel oder fährt mit einem Speedboot.
Aussicht aus unserem Gasthaus
Eseltour zum Strand
Es gibt viele kleine und enge Gassen. Mit einem Auto würde kaum irgendwo hinfahren können.
Und Esel überall
Es gibt auch sehr viele Moscheen und man hört ständig die Stimme eines Muezzins ertönen, der zum Gebet aufruft.
Am letzten Tag auf Lamu sind wir mit einem Dhau zum Manda-Beach rübergeschippert. Ein sehr schöner Strand. Nachdem wir dort einen Nachmittag gefaulenzt haben, sind wir dann im Sonnenuntergang zurück nach Lamu gefahren und haben auf der Fahrt viele Mangroven gesehen.
Manda Beach
Mangroven im Meer
Blick auf Lamu bei Sonnenuntergang
Lamu bei Nacht
Watamu und Mtwapa
Da es an der Küste aber noch viel mehr zu entdecken gibt, sind wir nach 4 Tagen Urlaub auf der Insel Lamu mit einem Reisebus nach Watamu gefahren. Am Strand von Watamu gibt es viele Korallenriffe. Auch aus dem Meer ragen sie wie kleine Inseln heraus.
Korallenriffe im Meer
Man ist nie allein
Watamu Beach
Sonnenuntergang
Nach 4 Tagen in Watamu saßen wir dann im Matatu, auf dem Weg zu unserem letzten Reiseziel: Mtwapa. Hier war ich vorher bereits zweimal (z.b. über Weihnachten) und es ist immer wieder super. Auch hier gibts viele Mangroven und Korallenriffe. Dort waren wir dann z.B. schnorcheln, haben Ausflüge nach Mombasa gemacht und haben auch sehr in der viel Beach Bar herumgesessen und einfach aufs Meer geguckt und entspannt. Einmal sind wir zu einem Ort gefahren, wo es Riesenschildkröten und Krokodile gab. Die Schildkröten konnte man füttern und sogar auf ihnen reiten. Das war echt ein Spaß.
Mtwapa Beach
Riesenschildkröten füttern
Eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Dinosaurier ist unverkennbar.
Auch diese sympatischen Tiere gabs dort zu sehen.
Zu denen bin ich dann aber lieber nicht ins Gehege gegangen.
Manchmal sind wir auch nach Mombasa gefahren. Immer wieder schön dort.
Mombasa Old Town
Ein in Mombasa weit verbreitetes Fahrzeug: das Tuc Tuc. Hier ein besonders schönes Exemplar!
Fort Jesus in Mombasa
Nach einer Woche Mtwapa sind wir zurück nach Nairobi gefahren, haben noch das Little Bees besucht und dann gings für Markus auch schon wieder Richtung Deutschland. Und so schnell sind 5 Wochen vergangen. Durch die Reise ist mir nochmal bewusst geworden, wie vielseitig und schön Kenia ist. Außerdem habe ich darüber nachgedacht, dass es oft ein Einheitsbild von Afrika in den Köpfen vieler Menschen gibt (Steppe, Löwen etc.) und wie wenig Sinn dieses doch macht, wenn man mal überlegt wie vielseitig allein schon das Land Kenia ist, welches ja nur ein sehr kleiner Teil des großen Kontinents Afrika ist. Ein allgemeines Bild von Afrika ist wahrscheinlich ungefähr mit dem Versuch zu vergleichen, die Menschen und die Kultur in Europa nach einem Einheitsbild zu beschreiben, was meiner Meinung nach aufgrund der Vielfalt, die es gibt, nirgends auf der Welt möglich ist.
Nachdem Markus wieder zurück nach Deutschland geflogen ist, kehrte bei mir wieder der Alltag zurück, allerdings gefüllt mit vielen Erinnerungen an eine unvergessliche Reise. Nun ist es nur noch einen Monat hin, bis ich wieder nach Deutschland zurückkehre. Ich denke, der Abschied wird mir sehr schwer fallen und auch die Eingewöhnung in Deutschland wird eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen. Aber es gibt auch schon Dinge und vor allem Menschen in Deutschland, auf die ich mich freue. Bis jetzt kann ich sagen, dass ich sehr froh darüber bin, für 11 Monate nach Kenia gegangen zu sein. Es war eine sehr wertvolle Zeit, in der ich tolle Leute und neue Perspektiven kennengelernt habe, Dinge zu betrachten und aus der ich sehr viel mit nach Deutschland nehmen werde.